Die Grafenfamilie Tiškevičiai war einer der reichsten Stämme in Litauen im XIX. Jh. Sie waren nicht zufällig erfolgreich. Es war eine energievolle, aktive und unternehmerische Familie: sie hatte zahlreiche Gutshöfe in Litauen und Weißrussland, besaß einige Industrie- und Handelsunternehmen in Vilnius und Lentvaris, in Polangen errichtete einen privaten Hafen und erwarb den Handelsschiff „Feniksas“. In Kretinga befand sich eines der größten Ziegelwerke in Samogitien. In der Zwischenkriegszeit wurde im Gutshof Öl gepresst, Bonbons, Sirup und Honig produziert, außerdem hatten sie zahlreiche Zuchttiere.
In Kretinga standen einige Treibhäuser, von diesen das größte mit einem Steingebäude verbunden war. 2011–2013 wurde Gebäude des großen Treibhauses umgebaut und darin das Museum Kretinga eingerichtet. Hier wurde Zentrum für traditionelles Handwerk des Museums Kretinga eröffnet, das populäre Edukationsprogramme für Kinder und Erwachsene durchführt. Hier ein paar von den zahlreichen Programmen:
„Bonbonmanufaktur vom Gutshof Kretinga“ (man lernt Karamell zu kochen und erfährt, wie Bonbons im Gutshof Kretinga zu der Zeit, als hier die Familie Tiškevičius lebte, gekocht wurden);
„Holzschnitzerei – samogitische Graphik“ (Bekanntschaft mit traditioneller Volksgraphik und Geschichte der Holzschnitzerei der Region Samogitien, außerdem eine einzigartige Möglichkeit, die Holzschnitzerei unter Leitung der Volkskünstler aus dem Kreis Kretinga auf das Papier zu drucken);
„Gebäck von Kretinga Gutshof“ (hausgemachtes Brot wird im speziellen Brotofen gebacken, der nach samogitischen Traditionen wiederhergestellt wurde);
„Ausgesuchteste Bänder weben“ (Beteiligte dieses Programms erfahren von den Arten der samogitischen Bändern, Vielfalt ihrer Muster, Bedeutung für Kultur, Zubereitung des Webematerials. Professionelle Weberin lehrt das Gewebe anzufangen und mit Hand-Bandwebgerät Bänder zu weben).
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